Montag, 27.9.21 Avila - Salamanca

 

Reinfall! Oder: wieder was gelernt!  


Gestern Abend bin ich so gegen acht zum Essen gegangen. Ich bin durch die Straßen gelaufen um zu schauen, wo ich etwas Leckeres bekomme. Ich kam an vielen Restaurants vorbei und sie alle hatten eines gemeinsam: sie waren leer. Niemand drin. Verwaist. Absolut seltsam. 

Und dann gab es noch eine Menge Terrassen. Die waren einigermaßen gut besucht, aber die Leute dort tranken alle Wasser Wein oder Kaffee. Niemand aß etwas. Und da fiel es mir wieder ein: die Spanier gehen erst sehr spät zum Essen! 

Wenn man auf Mallorca ist oder auf Gran Canaria, fällt das nicht auf, weil da eben auch viele Touristen aus anderen Ländern sind. Aber hier scheinen nur Spanier zu sein! 

Oder auch nicht: Sie sind eben nicht hier. 








Vielleicht warten Sie bis es elf ist und gehen dann essen? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall habe ich nach vielen Runden durch die Stadt nur eines gefunden: eine Bäckerei. 

Und die machten zwar gerade zu, hatten aber in ihrer Auslage noch ein altes, einsames und verzweifeltes Brötchen. 

Es war mit Käse und Wurst belegt, und der Käse rollte sich schon ein bisschen nach oben. Aber egal: ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen und so habe ich mir dieses Brötchen gegönnt. 

Es schmeckte so, wie es aussah: alt und furchtbar. Ich werde mich also umstellen müssen: wenn ich morgen was zu essen haben will muss ich deutlich später gehen. Ich bin gespannt ob ich das schaffe… 


Mit 9 Grad empfängt mich der Morgen. Nicht weit von hier gibt es ein kleines Café, in dem ich gestern auch schon mal war. Nach einem Kaffee und einem getoasteten Croissant! mit Marmelade konnte der Tag beginnen. Leider muss ich schon um 10 aus meiner Herberge, das macht mich weniger flexibel.



Mein erstes Ziel heute war die große Kathedrale von Avila. Sie ist komplett integriert in die Verteidigungsmauern und somit auch Teil der Verteidigungsanlage. Nachdem ich wieder mal einen ermäßigten Eintritt wegen meines hohen Alters ergattert habe, betrat ich das gigantische Kirchenschiff der Kathedrale. Es ist schwer zu beschreiben wie gewaltig und prächtig diese Kirche ist. Viele Gräber an den Seiten viele Kapellen und einen Seitengang, der in die Krypta durchführt und in andere Räumlichkeiten des Gotteshauses. Es gab einen recht guten Audio Guide den man über sein Handy empfangen konnte und so bin ich langsam von Punkt zu Punkt gegangen . Ich habe versucht, ein paar Fotos zu machen, aber das war wegen der schieren Größe schwierig. Danach bin ich dann erst mal ins Hotel gegangen und habe aus gecheckt. Zum Glück konnte ich mein Gepäck da lassen, sodass ich mir nun weitere Dinge ansehen konnte. 









So ab 11:00 Uhr setzt sich die Sonne auch mehr und mehr durch und auch in den schattigen Straßen wurde es langsam wärmer. 2 Stunden später war der Sommer wieder zurück und die Temperatur lag bei 22/23°










Sehr interessant war auch der Besuch im Palast. Es ist eine Mischung aus der Darstellung des Palastes aus dem 16. Jahrhundert (Palacio de Ochoa de Aguirre) und einer Kunstausstellung (Guido Capriotti). Zuerst war ich in der Kunst Ausstellung wo man teilweise sakrale Werke sehen konnte aber auch sehr viel zeitgenössischesaus der damaligen Zeit wie wird das sehr Hause leben hier in der Gegend. Es werden sehen dargestellt aus dem sehr kalten Winter vieles über die damals sehr armen Leute. Sehr beeindruckend! Der Palast zeigt auch einen schönen Einblick in die Zeit von damals. Sehr beeindruckend unter anderem die unter fast allen Tischen stehenden Kohlebehälter. Nur ein Arm hier oben hatte einen Kamin.


Es sind auch Bilder von Indios zu sehen die wohl aus Eindrücken resultieren, die Rückkehrer aus den südamerikanischen Ländern mitgebracht haben. Das war ein toller Palast und eine sehr schöne Ausstellung.


Was mir hier noch aufgefallen ist: über 90 % aller Leute auf den Straßen tragen eine Maske. Und die nicht unter, sondern über die Nase. Zuerst bin ich hier ohne Maske herum gelaufen, aber jetzt habe ich mich dran gewöhnt. Die Spanier scheinen lernfähiger zu sein, als wir in Deutschland.




Später habe ich dann eine kleine Pause gemacht und sie mit einem Kaffee und einer kleinen Magdalena gekrönt. Avila zeigt sich auch heute wieder sehr quirlig und freundlich. Eine schöne Stadt!


Ich hatte mir noch einige Kirchen aus dem Reiseführer heraus geschrieben, aber die waren heute alle geschlossen. Also konnte ich sie nur von außen sehen. Schade.

Gegen 16:00 Uhr bin ich dann langsam zum Hotel gegangen um meinen Rucksack abzuholen.


Und auch das war interessant. Die Straßen waren menschenleer die Cafés waren menschenleer: kein Mensch zu sehen. Offensichtlich ist das dies hier ist da. Die Leute waren heute Früh fleißig unterwegs werden wahrscheinlich heute Abend wird es ganz ganz spät ist auch wieder auf die Straße kommen aber jetzt sind sie auch weg. Ich habe noch einen Kaffee getrunken und ja: ich war der einzige in dem Café! Aber das hat mir nicht so viel ausgemacht. Abends ist das anders. Mal sehen wie es in Salamanca ist.


Was mir noch auffiel: Immobilien hier sind relativ billig. Für eine Wohnung oder ein Haus bezahlt man kaum mehr als 1000€. Ich habe Angebote gesehen in Avila (Neustadt): 220 qm, 185.000€! Cool. Und Zugfahrkarten sind hier teurer, wenn man sie am Schalter kauft. Online ist am billigsten. 


Insgesamt sind die Leute hier sehr freundlich. Wenn man sich z.B. auf einem engen Bürgersteig begegnet, weicht immer einer auf die Straße aus (Covid). Wenn ich das mache, höre ich immer ein freundliches „Gracias“. Daran kann man sich gewöhnen…

Der Weg zum Bahnhof in Avila ist schnell gegangen und der moderne Zug war pünktlich. Dieses Mal sind wir viel durch die Ebene gefahren; nur weit hinten am Horizont sah man Berge. Wir passierten viele Maisfelder, bis der Zug in Salamanca anhielt. Der Weg ins Hotel war einfach und nach 20 Minuten war ich da. Es ist ein kleines, aber modernes und sehr sauberes Hotel und es ist (wie immer) im Zentrum gelegen. Auf den ersten Blick wirkt Salamanca größer als Avila, aber das werde ich morgen herausfinden. 

Jetzt will ich erst mal sehen, ob ich heute was zu Essen bekomme. Aber mir schwant Übles…


Und was ich auch noch vergessen habe: was Generelles über Avila. Aber das kommt jetzt:


Avila

Avila ist Weltkulturerbe der UNESCO und ist auf vielen Postkarten mit der markanten Stadtmauer mit 88 Türmen am Fluss Rio Adaja. Sie hat knapp 60.000 Einwohner und ist maurischen Ursprungs. Die Stadt liegt auf ca. 1.100m und ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. 


Kommentare

  1. Ich besuche auch gerne Kirchen und Paläste.Magdalena sieht lecker aus.

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  2. Hi Hanyi, danke für deine netten Kommentare! Bis bald!

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  3. Hi Hanyi, danke für deine netten Kommentare! Bis bald!

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